Die Anspannung ist bei jedem zu spüren. Ein WM-Finale spielt man ja auch nicht jeden Tag.
Anpfiff 15.15 Uhr Ortszeit
Starting-Seven: Ekkehard Kienemann, Wolfgang Richter, Holger Roehl, Roland Czeche, Kalle Fischer, Frank Hesbacher, Dirk Cohrs.
Endstand: 10:7 (2:3, 2:2, 4:1, 2:1) für den SV Cannstatt
Der Traum von der Weltmeisterschafts-Goldmedaille hat sich leider nicht erfüllt. Trotzdem Glückwunsch an die Gewinner der Silbermedaille.
Ekkehard Kienemann
Rolf Lüdecke
Bernd Haase
Wolfgang Richter
Kalle Fischer
Bernt Jacobs
Dirk Cohrs
Rüdiger Bähr
Holger Roehl
Bernd Hornung
Roland Czeche
Günter Scheuermann
Frank Hesbacher
Das erste Anschwimmen konnte mal wieder Frank Hesbacher für sich und den Poseidon entscheiden. Wir sind dann auch sehr früh mit 0:1 in Führung gegangen. Einen schönen Doppelpass mit Holger Roehl konnte Dirk Cohrs sicher verwandeln. Schöner Spielzug, fast wie in alten Tagen. Leider ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten. Den Einschlag des gut geschossenen Bogenballs konnte Ekkehard Kienemann nicht verhindern. Das ging ein bisschen zu schnell. Den darauf folgenden Angriff hat der Schiedsrichter unterbunden, weil er ein Stürmerfoul von Holger Roehl geahndet hat. Den Gegenstoß der Cannstätter konnte Frank Hesbacher mit einer guten kämpferischen Leistung unterbinden. Den Gegenangriff konnten die Cannstätter nur mit einem ausschlusswürdigem Foul an Dirk Cohrs verhindern. Die Situation wurde schnell erkannt und verarbeitet. Holger Roehl brachte uns mit einem Schuss in die kurze Ecke wieder mit 2:1 in Front.
Der nächste Angriff brachte den Cannstättern ein Überzahlspiel. Wir haben gut verteidigt, so dass wir ohne Gegentor wieder vollzählig wurden. Der abschließende Schuss ging weit über unser Tor. Was wir beim ersten Überzahlspiel gut gemacht haben, haben wir leider beim nächsten überhaupt nicht gut gemacht. Mit einem Fehlpass haben wir den Ball einfach hergeschenkt. Den Cannstätter Konter konnten wir nicht gut verteidigen, so dass Wolfgang Richter sich nur mit einem Foul zu helfen wusste, welches vom Schiedsrichter zu Recht mit einem 5-m Strafwurf sanktioniert wurde. Den flach und gut geschossenen Strafwurf konnte Ekkehard Kienemann nicht parieren. Somit war der neue Spielstand 2:2.
Bei einem der nächsten Angriffe wurde uns auch ein 5-m zugesprochen, den Roland Czeche sicher verwandelte. Auch hier war der Torwart chancenlos. Beim nächsten Angriff der Cannstätter hat Ekkehard Kienemann sein Tor verlassen und sich den Ball auf der 5-m Linie gesichert. Stark.
Wir haben das Spiel zügig nach vorn getragen, das Anspiel von Holger Roehl auf Dirk Cohrs war allerdings zu flach, so dass dabei nur ein „Schüsschen“ rauskommen konnte, selbst für Dirks Verhältnisse. Wegen der fehlenden Doppeldeckung auf den Center musste Roland Czeche dann das Feld verlassen. Was Cannstatt zum Time-Off nutzte. Es folgten feine Spielzüge unserer Gegner, der Ball landete auch im Tor, welches vom Schiedsrichter aber wegen 2-m nicht anerkannt hat. Puuuh, Glück gehabt. Das erste Spielviertel neigte sich dem Ende zu, es waren noch 12 Sekunden zu spielen. Roland Czeche nahm sein Herz in beide Hände und versuchte sich mit einem Schuss aus der Distanz, den der Torwart leider zur Ecke abwehren konnte. Nach dem Eckball kam Roland erneut an den Ball und setzte einen Bogenball auf die Latte. Damit war das erste Viertel gespielt.
Das Anschwimmen zum zweiten Viertel konnten die Cannstätter knapp für sich entscheiden, was aber nichts zählbares einbrachte. Im Gegenzug konnte Holger Roehl eine erneute Rausstellung seines Gegenspielers erreichen. Schnell gespielt von Holger Roehl auf Frank Hesbacher und die 2:4 Führung war perfekt. Aus dem Fehlpass der Cannstätter konnten wir dann leider kein Kapital schlagen, der Schuss von Roland Czeche war keine Gefahr für das gegnerische Tor. Der Versuch der Cannstätter Ekkehard Kienemann mit einem erneuten Bogenball zu überwinden scheiterte aber ebenso.
Als nächstes ist berichtenswert, dass Holger Roehl eine erneute Rausstellung erreichen konnte. Dieses Mal war unser Spiel zu langsam, fast behäbig. Cannstatt war wieder vollzählig und die 35-Sekunden-Uhr war ohne einen Torschuss unsererseits abgelaufen. Unser nächster Angriff wurde dann wegen eines Stürmerfouls abgepfiffen, die Mitte war viel zu voll und ein vernünftiges Spiel nicht möglich.
Beim nächsten Angriff unseres Gegners hat Wolfgang Richter dann seinen Mann aus den Augen verloren, dieser konnte auf unserer linken Verteidigungsseite frei auf´s Tor schwimmen und den 3:4 Anschlusstreffer markieren. Unsere nächste Überzahl nutzte Coach Lüdecke zum Time Out. Es waren noch 34 Sekunden auf der Uhr und somit genügend Zeit für einen vernünftigen Spielaufbau in Überzahl. Und es sollte klappen. Nach einem schönen Anspiel von Kalle Fischer (Position 6) auf Dirk Cohrs (Position 3) konnte das 3:5 in die kurze Ecke erzielt werden. In der nächsten Situation hätte es auch gut und gerne einen Strafwurf für uns geben können. Der Schiedsrichter hat aber leider nur auf Freiwurf entschieden. Kurz vor Viertelende haben wir dann doch noch das 4:5 eingefangen. Der Schuss aus ca. 10 m passte aber auch perfekt. Leider unhaltbar.
Das Anschwimmen zum dritten Viertel konnten wieder die Cannstätter für sich verbuchen. Genutzt hat es ihnen aber auch nichts. Unser Spiel wurde erneut wegen eines Stürmerfouls zurückgepfiffen. Unser Rückzug war ein wenig ungeordnet. Den Schuss aus 6 m konnte Ekkehard Kienemann sicher halten. Der nächste Angriff wurde durch die 35-Sekunden-Sirene abgebrochen. Im Rückzug konnte Frank Hesbacher den Ball aber wieder in unseren Besitz bringen. Gut gekämpft. Aber erneuter Ballverlust durch Stürmerfoul. In dieser Phase war unser Spiel viel zu hektisch. Ungenaue Pässe und die zahlreichen Stürmerfouls waren ein Zeugnis dafür.
Unser alter Freund Frieder Class konnte dann erstmals den Ausgleich für Cannstatt erzielen. Mit einem Bogenball. Bei Toren gegen Ekkehard Kienemann freut sich Frieder immer ganz besonders, viele scheinen ihm da nicht zu gelingen. Eine große Chance auf den Ausgleich konnten wir selbst bei doppelter Überzahl nicht nutzen. Das war schwach, ganz schwach. Jetzt gingen die Cannstätter sogar mit 6:5 in Führung. Der Aufsetzer unter die Latte war nicht zu halten. Den Schuss von Holger Roehl aus sechs Metern konnte der Torwart leider entschärfen. Unser nächstes Überzahlspiel konnten wir zum Ausgleich nutzen, ein feiner Pass von Kalle Fischer auf Frank Hesbacher konnte dieser zum 6:6 nutzen. Den nächsten Angriff spielten die Cannstätter fast bis zum Ablauf der 35 Sekunden. Der Ball war im Flug, der Signal erklang, aber leider zu spät. Cannstatt führte wieder mit einem Tor. 7:6. Ein erneutes Stürmerfoul brachte den erneuten Ballverlust. Der schnell vorgetragene Angriff konnte nur mit einem Foul unterbunden werden. Beim Strafwurf war Ekkehard Kienemann noch am Ball, konnte den Einschlag aber leider nicht verhindern. Spielstand 8:6 und Viertelende.
Das vierte und letzte Viertel begann positiv für den SVP. Frank Hesbacher konnte sich gegen seinen Anschwimmkonkurrenten durchsetzen und den Ball erobern. Der Poseidonangriff endete aber durch das 35-Sekunden-Signal. Einen Abschluss brachte die Mannschaft aber wieder nicht zu Stande. Beim nächsten Cannstätter Angriff haben wir in der Centerverteidigung zweimal den Ball knapp verpasst bzw. konnten ihn nicht unter Kontrolle bringen. Mit einem Rückhandtor aus kurzer Distanz konnten unsere Gegner ihren Vorsprung auf 9:6 ausbauen. Nach einem Foul an Rüdiger Bähr, welches mit einer Hinausstellung geahndet wurde, gelang dem Poseidon der Anschlusstreffer zum 9:7 Kalle Fischer hat Frank Hesbacher geschickt angespielt, der den Ball ebenso geschickt im Tor unter gebracht hat.
Kurz darauf haben wir Roland Czeche durch seinen 3. persönlichen Fehler eingebüßt. Nun sollte es in der verbleibenden Restspielzeit besonders schwierig werden, den Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen. Die Unterzahl haben wir ohne Gegentor überstanden. Unsere nächste Überzahl haben wir dann leider auch ohne (eigenes) Tor überstanden. Holger Roehl traf leider nur den Pfosten, den abprallenden Ball versuchte Dirk Cohrs per Rückhand ins Tor zu befördern, was durch den Torwart erfolgreich verhindert werden konnte. Jetzt ein 9:8 hätte das Spiel noch einmal spannend werden lassen. Es kam leider anders. Nach einem Ballverlust im Angriff war die Poseidon-Defensive noch ungeordnet. Die Zuordnung hat nicht gestimmt und so war es ein relativ leichtes Spiel für die Cannstätter den Vorsprung auf 10:7 auszubauen. Bei nur noch zwei zu spielenden Minuten war das wohl die Entscheidung. Unsere Mannschaft hat noch mal alles gegeben, da kann man ihr keinen Vorwurf machen. Im Spiel gab einige unglückliche Situationen, die zu Gegentoren geführt haben. Ebenso wie in einigen Situationen auch Pech im Spiel war.
Die letzten zwei Minuten konnten wir nicht mehr zur Ergebniskorrektur nutzen. Die Angriffe dauerten zu lange, der Zug zum Tor fehlte. Auch ein erneutes Überzahlspiel brachte keine Besserung. Nach einem schlechten Pass auf Rüdiger Bähr war der Ball und damit leider auch das Spiel verloren. Endstand 10:7.
Glückwunsch an den SV Cannstatt.
Unsere Helden und Vize-Weltmeister haben ein gutes Turnier gespielt. Es hat Freude gemacht zuzusehen.
Applaus, Applaus, Applaus.
Torschützen: Frank Hesbacher 3; Dirk Cohrs 2, Holger Roehl, Roland Czeche je 1.
Damit ist die Berichterstattung von den Wasserball-Masters-Weltmeisterschaft von meiner Seite beendet. Ich danke für die vielen positiven Rückmeldungen die mich über verschiedene Kanäle erreichten.
Holger Ringling