Norddeutschen MM in Berlin und die Dt. MM Lange Strecken in Solingen

Ein Wettkampfbericht von Dietrich Schwandt

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Für mich waren die Wettkämpfe spannend, lehrreich und auch aufregend, da ich zuletzt vor 52 Jahren auf einer 50 m Bahn auf Zeit geschwommen bin.

Berlin: die große Halle am Prenzlauer Berg kennt Ihr sicherlich gut. Wegen Corona war in der Halle Maskenpflicht, bis zum Startblock ( in Solingen aber nicht), und jedes  der 8 Bundesländer hatte seinen festen Platz auf der Tribüne. Wir insgesamt 33 Hamburger aus 8 Vereinen hatten viel Platz, die Niedersachsen saßen  weit enger beieinander.  Die drei jungen Schwimmer vom SVP, Marco, Lennart und Lennart halfen mir bei den Wettkämpfen mit Rat und Tat, wie z.B. Bahnenzählen über 1500 m. Die Starts fielen für Lennart Stuhr ( 1x1., 2x2., 1x3. Platz) und für mich ( 2x1., 1x2., 1x3. Platz) sehr zufriedenstellend aus.

Die Medaillen in Berlin und Solingen trugen interessanterweise das ursprüngliche WK-Datum von 2020, eine Folge der Coronapandemie und sicherlich eine Rarität bei Medaillen. Gab es das schon einmal?

In Solingen war die Halle sehr viel kleiner, mit niedriger Decke, 198 Vereine hatten gemeldet, u.a. 5 aus HH mit 6 Aktiven. Das Level war deutlich höher als in Berlin, statt 2 bis 5 Konkurrenten gab es hier 6 bis 9 in der AK 70. Obwohl ich über 1500 m mit 25:42 gut 20 Sek schneller als in Berlin war, kam ich nur auf den 4. Platz.

Am Morgen des 3. Wettkampftages, kurz vor dem Start über 400 m Freistil, wurde der SV Poseidon mehrfach ausgerufen: Wenn ich nicht gleich das Meldegeld zahle, dann könne ich nicht schwimmen. Die Aufregung machte mir Beine,  und mich dann 15 Sek schneller als vor einer Woche, 3. Platz.

Noch aufregender für mich war der letzte Start über 200 m Brust. Nach dem Startsprung rutschte mir die Brille von den Augen auf den Mund, typischer Anfängerfehler, und ich konnte nicht Luftholen. Ich dachte sofort an die Worte von Andrea, dass man beim Brustschwimmen schnell disqualifiziert werden kann, wenn man nicht die Arme und Beine synchron, symmetrisch und alternierend in einer Ebene bewegt. Also nicht 2x Beinschlag und die Brille wieder aufsetzen, sondern beim 2. Armzug über dem Wasser die Brille schnell auf den Hals ziehen. Es klappte, der Kari hat es zwar gemerkt, es sei aber alles „harmonisch“ gewesen, so seine Worte. Und zu guter Letzt bin ich 10 Sek schneller als in Berlin  geschwommen in 3:34,9, und dann noch 2 Zehntelsekunden schneller als mein Bahnnachbar, Glück gehabt und den 3. Platz ergattert.

Insgesamt gab es in Berlin und Solingen je einen WR (AK 90 und 85), mehrere ER und viele Dt Mastersrekorde, wohl auch wegen der 2 jährigen WK-Pause. Und man merkte bei fast allen Aktiven die Freude,  endlich wieder an solchen Events teilnehmen zu können. Erstaunlich war auch, wie der relativ kleine Solinger Schwimmverein diese  Meisterschaft organisiert hat u.a. mit einem guten Catering. Auch die zahlreichen Kampfrichter muß man wirklich lobend erwähnen, die jeweils ein langes Wochenende für uns Schwimmer geopfert haben; ohne sie geht ja gar nichts.

Also, es hat mir viel Freude gemacht und im nächsten Jahr, dann AK 75, würde ich  gerne wieder daran teilnehmen. Vorausgesetzt man bleibt gesund.

Viele Grüße Dietrich