Neues von den Freiwasserschwimmern

Einige unserer Poseidon-Breitsportler waren auch in diesem Sommer wieder bei Freiwasser-Events aktiv

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1) Oskar, Karl, Anke; Fotos von der Schlei: 2) Anke optimistisch am Start; 3) Wettrennen mit dem Raddampfer; 4) Die Brücke von Lindaunis (eigentlich Baustelle); 5) Die Fähre von Missunde; 6) Abendstimmung auf der Großen Breite; 7) Angekommen im Hafen von Schleswig; 8) Poseidons 4: Weizel, Wortelker, Binner, Cougier; Bilder alle Karl Wortelker

Unsere Schwimmer gehören dabei zu den ganz Wenigen, die nicht in Neopren schwimmen. Besonders bewegt war dieses Jahr der August, hier eine kleine Übersicht.

10.08.2024 Neuruppiner Langstreckenschwimmen
Das Neuruppiner Langstreckenschwimmen lockt jedes Jahr mit verschieden Distanzen im Rahmen eines angenehmen Familienfestes vor der atemberaubenden Kulisse der Doppeltürme der Klosterkirche.

  • Über ein Kilometer belegte Oskar Höhne einen tollen 4. Platz in der Gesamtwertung und war erster seiner AK (21:28).
  • Karl Wortelker legte die 5 km in 2:04 zurück und wurde 6. in der AK60 der Männer.
  • Anke Höhne legte die 10 km in 4:02 zurück und erreichte Platz 6 bei den Frauen.

17.08.2024 Schlei (Soloschwimmen)
Anke Höhne durchschwamm als vermutlich erster Mensch die Schlei von Kappeln bis Schleswig.

Hier ein kleiner Bericht von Begleiter Karl:
Wir haben nach Alternativen für Langstreckenschwimmen gesucht, die auch mit einfachen Mitteln durchzuführen sind, also gut erreichbar und Portemonnaie schonend.
Die Schlei kam vor 3 Jahren ins Spiel, weil Karl sie schon kannte und sie schmal ist und damit vielleicht nicht so windlastig wie die Flensburger Förde und damit stabilere Verhältnisse bietet. Wir haben aber lernen müssen, dass die Schlei eines der größten Segelgebiete Deutschlands ist. Wir haben dann versucht mit örtlichen DLRGs Kontakt zu bekommen, was aber immer versandet ist. Wir haben die Gegend dann selber per Auto und zweimal mit dem Boot erkundet. Dabei haben wir den Bootsverleiher in Kappeln kennen gelernt, der wertvolle Tipps zu den Wind- und Strömungsverhältnissen geben konnte. Davon hing dann auch die Schwimmrichtung ab. Den Endpunkt bei Schleswig haben wir erst 3 Tage vorher in Augenschein genommen und einen Anschlagspunkt definiert.

Wir hatten den Slot für 4 Tage geplant (Do, 15.8. - So 18.8.), d.h. eine passende Ferienwohnung gesucht, wo Anke und das 2-Mann Team unterkommen konnten und wir auch für die Vorbereitung des Schwimmens eine kleine Küche  hatten. Der Slot war ideal, man hätte eigentlich an jedem Tag schwimmen können, aber für Sonnabend war teilweise Windstille angesagt und ist tatsächlich so eingetreten.
Wir sind um 5 Uhr morgens aufgebrochen, hatten das Boot in Kappeln beladen und wollten Anke zum Start nach Schleimünde bringen, wo sie mit dem Sonnenaufgang gegen 6 Uhr starten wollte. Leider ging auf dem Weg nach Schleimünde die Lenkung kaputt und wir mussten das Ruder per Hand führen und zurück zum Hafen nach Kappeln fahren. Da niemand vom Bootsverleih telefonisch erreichbar war zu dieser frühen Stunde, hieß es ausladen und wieder zur Unterkunft fahren.
Durch den erzwungenen Bootswechsel hatten wir einige Stunden verloren, so dass wir entschieden haben, den Plan zu ändern und das Schwimmen auf die Strecke Kappeln - Schleswig zu verkürzen (ca. 33-34 km). Dies ist auch die Strecke, mit der man die Schlei in der Region am meisten verbindet.

Die Gesamtlänge der Schlei von Schleimünde bis Schleswig (Gottorfer Damm) beträgt ca. 42 km.
Wir sind dann um 9:13 Uhr mit neuem Boot, bei tollem Wetter und einer Gegenströmung direkt hinter der bekannten Klappbrücke von Kappeln gestartet.

Für die geplante Ratifizierung des Schwimmens durch die Marathon Swimmers Federation (https://marathonswimmers.org), die Marathonschwimmen weltweit dokumentieren und in der LongSwim Database listen (https://longswims.com), haben wir das Schwimmen sehr genau protokolliert, Bilder und Videos gemacht und einen Tracker über die zurückgelegte Schwimmstrecke gepflegt.

Aufgrund der Windstille gab es wenig Segelboote, die in der Schlei unterwegs waren und wenn, dann fuhren sie unter Motor in der Fahrrinne. Wir hielten uns daher neben der Fahrrinne auf, mussten aber aufpassen nicht ins Flachwasser zu kommen. Hier bestand die Gefahr, dass das Boot sich festfährt.
Anke als erfahrene Schwimmerin schwamm eine konstante Zugrate, wurde allerdings anfangs durch die Strömung gebremst. Das änderte sich nach 2 Stunden hinter Arnis, als die Strömung wechselte und sie unterstützte. Von da an ging es Kilometer um Kilometer bei bestem Wetter durch eine schöne Landschaft.
Das Baden in der Schlei ist bei den Anwohnern umstritten. Die Sichttiefe ist mit 20 cm gering und Anke traf fast die ganze Zeit über auf Quallen und gallertartigen Kugeln, die wohl Fischeier waren.

Höhepunkte waren das Unterschwimmen der Brücke von Lindaunis , das Kreuzen der Fähre von Missunde, schöne Wassergrundstücke und Bauernhöfe im dänischen Stil.
Gegen 20:30 erreichten wir das letzte große Teilstück - die Große Breite. Bereits in der Dunkelheit ging es dann in die Kleine Breite und zuletzt noch schnell in das sogenannte Kleine Gehege bei Schleswig, so die Theorie. Mit untergehender Sonne wurde es ziemlich dunkel auf der Schlei, die Strömung ebbte ab, Insektenschwärme eroberten die Wasseroberfläche und freuten sich über jeden Lichtstrahl des Bootes und das Manövrieren war gar nicht mehr so leicht, da auf dem Wasser im Dunkeln alles anders aussieht.

Anke blieb aber cool und spielte auch beim Nachtschwimmen ihre ganze Erfahrungsbreite aus. Schön fürs Team, gemeckert wurde nicht, auch wenn der Kurs nicht immer ideal war.
Wie so oft im Freiwasser, das Ende zieht sich ganz schön, aber letztendlich erreichte sie um 00:13 Uhr den Hafen von Schleswig, genau dort, wo sie am Vortag noch ein Eis in der Eisdiele gegessen hatte.
Die Schlei ist nach unseren Informationen noch nicht beschwommen worden und war eine tolle Erfahrung. Anke hat damit ein ihr siebtes 30km und mehr- Schwimmen erfolgreich absolviert und es wird nicht das letzte sein.

25.08.2024 Wakenitz Man
Der Wakenitz Man ist vielleicht die am besten organisierte Freiwasser-Veranstaltung in Deutschland. Seit 2005 nehmen Schwimmer vom SVP hier teil.

Anke Höhne startete im Einzelschwimmen und absolvierte die 14 km in 5:07 (Platz 13).
Im Staffelwettbewerb fanden sich unter dem Namen „Poseidons 4“ 3 Breitsportler vom SVP (Kerstin Cougier, Bernd Weizel, Peter Wortelker),  ergänzt durch einen Gastschwimmer vom Berliner TSC (Christian Binner) ein. Sie schwammen, als einzige Badehosenstaffel,  in der Zeit von 4:36 auf Platz 16.